das im meinem ersten Beitrag (Peel P50) vorgestellt Prizip mit drahtloser Stromversorgung, Borsten-Antrieb und Magnet-Steuerung habe ich auch auf ein wesentlich größeres Modell angewendet - die Ape 50 in 1:87.
Im Forum wurde dieses Modell schon in einer fantastischen Arbeit auf RC umgebaut - mit Mikromechanik erster Güte. Warum also eine neue Umsetzung, und das sogar ohne RC?
Meine Motivation war hier: - die kostengünstige Realisierung ohne Spezialwerkzeuge - die Möglichkeit, das Modell unbegrenzt und ohne Nachladen zu betreiben und - die Geschwindigkeit "von ausßen" wie bei der Modell-Eisenbahn zu regeln.
Dies erkaufe ich mir durch einige Nachteile - die Notwendigkeit einer geeignet ausgerüsteten Straße - die sichtbaren Borsten des Antriebs - keine Rückwärtsfahrt - keine völlig realitätsnahe Kurvenfahrt.
ABER Schwarz gefärbte Borsten (die ich nicht hatte) wären wesentlich weniger auffällig und je kleiner und kürzer das Modell ist, umso weniger unterscheidet sich die Kurvenfahrt mit einer Lenkachse von der einer mit magnetischer Lenkung.
Zum Modell: Ausgangspunkt war der Bausatz von BUSCH mit Kastenaufbau. Der Aufbau wurde so gut es ging ausgefräst, und es wurde eine Verbindung zwischen Aufbau und Kabine im unteren Bereich (2mm) hergestellt. Der Boden ab Fahrersitz wurde durch ein flaches Stück ersetzt, das die Technik trägt: - auf der Unterseite die Borsten (= die Hinterachse) sowie die Spitze eines Kugelschreibers als "Vorderachse". Natürlich wurde dabei die Tinte duch ein Silikongleitmittel ersetzt. - auf der Oberseite der WPT-Empfänger aus Schwingkreis (Flachspule und Kondensator) sowie Gleichrichter - ein Vibrationsmotor mit 8mm Durchmesser (Handy) sowie - Bleigewichte, um den Arbeitspunkt für den Borstenantrieb zu optimieren.
Nochmals zum Prizip des Borstenantriebs: durch die Vibration des Motors werden die Borsten einmal stärker auf den Boden gedrückt und - da leicht geneigt montiert - schieben dabei das Modell ein Stück vorwärts. Dann werden die Borsten entlastet und gehen wegen ihrer Elastizität wieder in den Urspungslage zurück. Je öfter dies passiert (= Drehzahl des Motors), umso schneller Fährt das Moodell.
Als Nebeneffekt ist das Klopfen auf der Fahrbahn zu hören, das stark an die Geräusche eines luftgekühlten Zweitakters erinnert.
Ich habe die Entstehung in einem kurzen Video zusammengefasst
Ich wünsche schöne Sommertage und frohes Werkeln Bernd
Für das (stationäre) drahtlose Laden eines Lipos gibt es bereits Lösungen - siehe z.B. das System von Viessmann oder für Bastler der Umbau eines Handy-Ladeteils.
Ich denke, dies ist jetzt eine gute Gelegenheit, um das Prinzip "Dynamische drahtlose Energieübertragung" etwas näher zu beleuchten:
Hier geht es darum, IMMER, auch während der Fahrt, Energie von der Fahrbahen auf das Modell zu übertragen. Folgende Vorteile - hauptsächlich für das Modell - sehe ich dabei
- ich brauche keinen Akku im Modell, da jederzeit Energie "von außen" bereitgestellt wird - daher muss ich auch keinen Ladepunkt anfahren und dort stehenbleiben - und brauche keine Elektronik, die sagt, wann der Akku geladen ist - kein Akku, keine Ladebuchse, kein Schalter - so bleibt mehr Platz für Originaltreue (Innenraum etc.) - wo kein Akku ist, brauche ich auch keinen am Ende seiner Lebenszeit auswechseln - ich kann theoretisch beliebig viel Energie auf das Modell übertragen: z.B. für einen Jump - oder so wenig Energie, dass das Modell langsam fährt - durch manuelle Beeinflussung des HF-Felds über ein simples, einschiebbares Alublech kann ich Fahrzeuge anhalten und wieder losfahren lassen - da die Sendespule ein einfaches Kabel links und rechts der Fahrbahn ist, kann ich durch eine breitere Verlegung eine permanente Langsamfahrstrecke realisieren
Natürlich gibt es auch hier Herausforderungen, die hauptsächlich die "Landschaft" betreffen:
- die Sendespule muss erst mal um die gesamte Fahrbahn verlegt werden (man sieht im Video die braunen Lautsprecherkabel links und rechts vom schwarzen Magnetband) - füe eine besonders einfache (und kostengünstige) Realisierung eignen sich Flächen bis 50cm * 100cm. Ich nenne so eine Fläche WPT-Mignon, andere würden Modul dazu sagen - diese Flächen kann ich entweder komplett als Sendefläche realisieren (Power on Surface) oder - fokussierter - nur die Straße aktiv gestalten (Power from Track) - ich babe auch eine Lösung mit einzelnen, autonomen Sgementen entwickelt, aus denen man seinen Track bis ca. 20m zusammenstellen kann (WPT Street). Diese braucht aber mehr Energie und mehr Verkabelung.
Soweit erst mal die Beschreibung des Systems, falls Interesse besteht, kann ich auch genauer darauf eingehen.